Die Geschichte der Willstätter Hexen

Die Geschichte der Willstätter Hexen

Im Jahre 1958 wurden die Willstätter Hexen von Georg Hetzel gegründet. Drei Jahre später, 1961, war die erste Teilnahme an einem auswärtigen Umzug in Kehl. Seit diesem Jahr gibt es auch am Fastnachtssonntag einen Umzug in Willstätt. Ab 1968 begann man in der Fasentszeit jährlich einen Hexenbaum zu stellen. Ein Highlight ist seit 1972 die selbst gemachte Bohnensuppe. Während des 2,5 km langen Umzuges erhalten die Umzugsteilnehmer, von vielen freundlichen Willstätter Anwohnern, Schnaps und andere kulinarische Genüsse. Ein Schnitzer aus Simonswald stellt seit 1975 die Holzmasken für die Hexen her. 1976 erbauten die Hexenmänner eine ca. 5 Meter große Hexe. Doch es ging nicht lange und sie wurde von Legelshurstern entführt. 
Im Jahre 1979 mixte der Giftmischer (ein Apotheker) vor Ort ein grünes, aber wohlschmeckendes Gebräu aus Kräutern, das Hexenblut. Jedes Jahr zur Fasnachtszeit geht er seither in seine Hexenküche und braut das Hexenblut für die Hexen zusammen. Man sagt dem Hexenblut die Wirkung nach, es habe magische Kräfte und könne alle Lebensgeister neu erwecken. Hat man es erst probiert, kann man nicht mehr widerstehen. Das Hexenblut schmeckt teuflisch gut und verhext jedem die Sinne! Seit 1987 sind die Willstätter Hexen ein eingetragener Verein. Ein Jahr später, 1988, wurde das Hexenlied von Inge Geschwander komponiert. Seit 1997 kann man sich in der "Fressgasse" bei verschiedenen Essenständen, die von Vereinen und Firmen bewirtet werden, den Magen voll schlagen. Nach dem Umzug geht alljährlich im Hexenkeller die Post ab. Im Jahr 1997 fand zum letzten Mal am Rosenmontag eine gemeinsam vom Musikverein Konkordia und der Chorgemeinschaft Teutonia organisierte Fasnachtsveranstaltung, der so genannte „Konkor-Tonia- Ball“ statt. 
Der TV Willstätt, wechselte aus diesem Grund seinen „TV-Ball“ vom Schmutzigen Donnerstag auf den Rosenmontag. Nachdem nun der Schmutzige Donnerstag unbesetzt war, entschlossen sich die Hexen, an diesem Abend einen „Hexenball“ in der Hanauerland Halle zu feiern. Dieser findet 2013 zum 14-mal statt, und ist bei vielen Narren als Tanz und Brauchtumsabend bekannt. Als wir 2008 unsere 50- jähriges Hexenbestehen feiern durften, taten wir dies intern, da Narren nur 11-jährige närrische Jubiläen feiern. Aus diesem Grund trafen sich alle Hexen am Fasnachtsdienstag zu einem gemütlichen Abend mit Tanz und Büttenreden in der alten Halle, geendet hat dieser mit der Hexenverbrennung auf der Kinzigbrücke, die seit den 80 Jahren nicht mehr stattgefunden hatte. Seit den 80 Jahren zieht es dann die Hexen am ersten Sonntag der Fastenzeit zur „Bure oder alten Fasnacht“ nach Hauingen oder Sulzburg.

Unser Hexensamen und die Teenies

Bereits Anfang der 70er Jahre rief man unseren Hexensamen ins Leben, der eigens für die Willstätter Fasnacht, erstmals unter Anneliese Armbrüster, welche sich lange Zeit engagierte, Tänze einstudierte. Nach Elisabeth Imhof (Tänze 1984-1986) übernahm Isabella Müll 1987 die Verantwortung für unseren Nachwuchs. Aufgrund der großen Nachfrage und des zunehmenden Altersunterschiedes der Kinder, sah sie 1990 die Notwendigkeit, die erste Teeniegruppe ( ab 12 Jahre) zu gründen, die dann, anders als die „Kleinen“, mit Gummimasken ausgestattet wurden. Erst Ende der 90er Jahre wurde sie von Simone Tischler abgelöst. 2004 hat Sabrina Ebel das Einstudieren der Tänze übernommen und sich in der jetzigen Jubiläums-Kampagne tatkräftige Unterstützung von Sophia Tischler, Anna Freund und Larissa Wandres (alle waren schon als Kinder aktive Tanzhexen) geholt. Gern gesehen sind die Auftritte des Hexennachwuchses auch in Pflegeheimen und vor allem am Kinder-und Jugendtag des ONB, der für uns alle ein großes Ereignis ist, bei dem sich unsere Truppe weit über Willstätt hinaus präsentieren darf. Neben den Tanzhexen zählen wir jedoch noch viele weitere Kinder und Jugendliche in unseren Reihen, sodass wir heute stolz sind auf über 60 Hexensamen und Teenie-Kinder.

Das Hexenlager

Seit dem 31.07.2013 haben die Willstätter Hexen offiziell ihr eigenes Hexenlager. 

Auf 180 Quadratmeter haben die Willstätter Hexen nun Platz um all das, was sie in der Fasnachtszeit benötigen, zu lagern. Am Mittwochabend, den 31.07.2013, bezogen wir unser neues Lager beim Bauhof. Damit sind wir Willstätter Hexen 55 Jahre nach unserer Gründung fast genau an den Ort zurückgekehrt, an dem wir im Jahr 1958 unser erstes Lager hatten: Damals nutzten wir »Schampers« Halle, die heute einer Spedition dient und nur wenige Meter vom heutigen Lager entfernt liegt.

In den späten 80er-Jahren bekamen die Willstätter Hexen im alten Tabakschopf an der B28 von der Gemeinde ein Zuhause. Doch Ende der 90er-Jahre musste der alte Tabakschopf einem Neubaugebiet weichen und die Hexen wieder mal umziehen. Dieses Mal fanden wir  im Gebäude des alten Bauhofes im Winkel eine Bleibe. Doch auch dieses Lager konnten wir nicht lange nutzen. Nach weniger als zehn Jahren musste der alte Bauhof einer sinnvollen Innenentwicklung Platz machen. Die Hexen bekamen ihr Lager nun in der alten Mühle. Nachdem klar war, dass die alte Mühle für eine andere Nutzung (neues Rathaus) umgebaut wird, ging die Suche wieder los. Nach langen Überlegungen und Verhandlungen mit der Gemeinde- und Ortsverwaltung kam man zu dem Entschluss, auf der von der Gemeinde hinter dem Bauhof erworbenen Wiese gemeinsam, Hexen und Musikverein, ein neues Lager zubauen.

Die Willstätter Hexen sind mächtig stolz auf ihr eigenes Hexenlager. Nach 55 Jahre ging ein lang ersehnter Traum in Erfüllung!